Der Bludenzer Funken

Land auf Land ab werden am Funkenwochenende unzählige „Funkenfeuer“ im schwäbisch-alemannischen Raum entzündet. Die Geschichte reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück und war ursprünglich ein heidnischer Brauch genutzt als Fruchtbarkeitsritual, um Wintergeister auszutreiben und den Frühling einzuläuten. Später vermischte sich dieser Brauch auch mit Vorgaben der Kirche, das Ablegen der Sünden durch das reinigende Feuer oder der Beginn der Fastenzeit.

Wir von der Funkenzunft Bludenz leben diesen wahrscheinlich ältesten Brauch der Region traditionell am Funkensonntag. Nach einem Fackelumzug umrahmt mit Klängen der Stadtmusik Bludenz und anschließendem Fackelschwingen, entzündet dann der Funkenmeister den Funken.

„dr Funkameischter lebe hoch!!!“

Das Funkenbrauchtum ist seit 2010 Immaterielles UNESCO Kulturerbe

Standort Funkenplatz Brunnenfeld:

Rückblick - Funken 2024

…ein paar Impressionen vom Funken 2024

Video vom Funken 2023...

"alter Funken - neuer Funken"

Der Bludenzer Funken wurde bis 2019 in alter Bauweise errichtet. In der Mitte des Funkens befand sich die Funkentanne, gefüllt war er mit ca. 700 Paletten und mit ca. 400 Christbäumen verkleidet. Die Höhe betrug knapp 16 Meter.

Da im Stadtgebiet die freien Flächen immer dichter verbaut wurden und der Sicherheitsabstand nicht mehr eingehalten werden konnte, entschied man sich 2020 nach einer Idee von Funkenmeister Christian Oberhauser für eine neue Bauart. Der „Neue“ Funken hat eine Grundfläche ca. 3×3 Meter und eine Höhe von 12 Meter. Verkleidet ist er mit über 2000 Baumscheiben, den sogenannten „Cookies“.

Aufbau - "alter" Funken

Fackelbaukurs

Am Nachmittag des Funkensonntag laden wir alle Kinder recht herzlich zu einem Fackelbaukurs ein. Gemeinsam mit den Zünftlern werden eigene Fackeln gebaut, welche dann am Abend vor dem Entzünden des großen Funkens auf dem Funkenplatz geschwungen werden. 

...und wo ist die Funkenhexe?

An einem Funkensonntag fragte einmal ein kleines Mädchen den damaligen Zunftmeister, warum denn da oben auf dem Funken eine Hexe sitzen müsse. Diese einfache Frage war der Anlass für weitreichende Überlegungen und Recherchen. Die Wurzeln des Funkenbrauchtums verstehen sich teils als Opferfeuer zur Winteraustreibung und teils als läuterndes Feuer zur Reinigung und Bekehrung der Menschen. Funkenfeuer und Hexenverbrennung sind zwar ähnliche Bilder, haben aber nichts miteinander zu tun.

Somit hat der Bludenzer Funken seit vielen Jahren keine „Funkenhexe“ mehr, sondern eine „Funkenfigur“ in dieser sich jeder selbst vorstellen kann, was er verbrennen will. Die einen den Winter, die andern ein Leiden, oder eine Sucht…

Und wo ist nun die Hexe? Schaut euch am Funkensonntag mal um, ihr seht sie bestimmt!

Feuerwerk...

Schön anzusehen war es immer – das Feuerwerk der Funkenzunft Bludenz. Der Umwelt zuliebe und zur Vermeidung der Lärmbelästigung von Mensch und Tier verzichten wir aber seit einiger Zeit auf ein Feuerwerk. 

Wir setzen daher verstärkt auf alte Traditionen wie z.B. das Fackelschwingen.

Funken "anno dazumal"